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EFN Konferenz in Berlin

Unter dem Motto „One Voice“ (eine Stimme) fand vom 16.-19. Oktober die EFN (European Freedom Network) Konferenz in Berlin statt. EFN ist ein europäisches Netzwerk von Organisationen, die sich gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution einsetzen.

An der Konferenz kamen 160 Delegierte aus 30 Ländern zusammen, die in unterschiedlichen Bereichen tätig sind. Wir waren als Team vom Netzwerk gegen Menschenhandel auch dabei und haben fleißig mit angepackt. Der Hauptfokus der diesjährigen Konferenz lag auf dem Thema Kommunikation. Im Rahmen der Pressekonferenz am Dienstagnachmittag wurde auch der Clip „Don´t shut your eyes“ gezeigt. Dieser wurde anlässlich des Europäischen Aktionstages gegen Menschenhandel (18.10.) über Social Media verbreitet. Der Clip zeigt, wie Menschenhändler verschiedene Medien nutzen, um ihre Opfer anzuwerben. „Der Clip bringt den Menschenhandel zu uns nach Hause in unsere Häuser.“ sagt Jennifer Roemhildt- Tunehag vom Vorstand von EFN.

Die nigerianische Filmemacherin Anne Abok und die Bulgarin Karina Hirstova berichten aus ihren Heimatländern und davon, wie Armut die Menschen in die Ausbeutung treibt. Die meisten denken, dass es sie nicht treffen wird, meinte Karina Hirstova.

Die Sprecherin Rebecca Bender ist selber Betroffene von Menschenhandel und wurde sechs Jahre lang von ihren Zuhältern ausgebeutet. Sie erklärt, wie Betroffene einer Gehirnwäsche unterzogen werden, und beschreibt das Leben in der Zwangsprostitution wie den Versuch, sich durch einen Tornado zu bewegen. Gewalt sei einfach zu verstehen, aber die Manipulation und Nötigung seien so viel schwerer nachvollziehbar. Deshalb hatte sie auch so lange gebraucht, bis sie sich aus der Gewalt befreien konnte. Zudem kontrollierte ihr Zuhälter ihre Tochter. Rebecca unterstreicht, dass Menschenhandel in der Realität oft nicht so aussieht, wie es in der Öffentlichkeit präsentiert wird. Dadurch werden Betroffene nicht identifiziert und fühlen sich auch nicht als Betroffene von Menschenhandel. „Meine Tochter saß vielleicht neben ihrem Kind in der Schule. Ich stand neben ihnen an der Kasse,“ versucht sie den Menschen zu erklären, damit sie verstehen, dass Menschenhandel sehr viel näher ist, als sie denken.

Während der Konferenz wurde viel darüber geredet, wie alle Organisationen zusammen in Einheit auf das Thema aufmerksam machen können und Verständnis schaffen können in der Gesellschaft. An zwei Nachmittagen wurden die Teilnehmer in ihre Ländergruppen aufgeteilt, um konkret über die Probleme in ihrem Land zu sprechen. Dabei kam der Wunsch nach einer gesellschaftlichen Veränderung und einem Umdenken in Deutschland sehr stark zum Ausdruck. Es entstanden auch bereits Ideen, wie dies erreicht werden kann.

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