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Entwicklungen im Fairen Handel 2016

Der faire Handel konnte 2016 einen neuen Rekordumsatz von 1,3 Milliarden Euro verzeichnen. Das ist ein Plus von 14 % im Vergleich zum Vorjahr. Im Vergleich dazu setzte die deutsche Süßwarenindustrie 14,18 Milliarden Euro um. Mittlerweile sind über 7000 faire Produkte in Supermärkten und Weltläden zu finden. Seit Neuem werden auch Produkte aus dem globalen Norden mit dem Fairtrade-Siegel ausgezeichnet.

 

Pro Kopfausgaben im Vergleich

Im Schnitt gaben Deutsche letztes Jahr 26 € pro Person für faire Produkte aus. Damit liegt Deutschland noch vor Frankreich, aber hinter Großbritannien und der Schweiz. In der Schweiz wird viermal so viel für faire Produkte ausgegeben.


Fairtrade-Produkte

Mit 36 % hat Kaffee den größten Anteil am Umsatz der fairen Produkte. An zweiter Stelle stehen Südfrüchte wie Bananen. Schokolade macht nur 4 % des Gesamtumsatzes aus. Der überwiegende Teil (82 %) sind Lebensmittel, wovon 73 % biologisch angebaut werden. Die Umstellung auf Bioproduktion wird von Fairtrade gefördert, unter anderem durch einen Biozuschlag, der bezahlt wird.

 

Kaffeeproduktion

Kaffee gilt als das Lieblingsgetränk der Deutschen. Der Umsatz steigt jährlich, aber der Anteil von fairem Kaffee liegt bei nur 4,4 %. Der Kaffeepreis ist von starken Schwankungen betroffen. Gründe dafür sind zum einen der Klimawandel und aber auch Spekulationsgeschäfte. Fairtrade bietet technische Unterstützung, fördert klimafreundliche Produktionsweisen und beratet zum nachhaltigen Anbau. Die Umstellung auf Bio kann ebenfalls gegen Schäden durch den Klimawandel helfen.


Wertschöpfung im Ursprungsland

Fairtrade bemüht sich auch darum, die Wertschöpfung im Ursprungsland zu erhöhen, also Rohstoffe im Erzeugerland vermehrt zu verarbeiten. Dadurch können Arbeitsplätze geschaffen werden, Absätze erhöht und neue Qualifikationen erworben werden.


Kakaoanbau

Um den Kakaoanbau steht es leider nicht gut. Schlechte Ernten durch Dürren und Schädlingsbefall, politische Unruhen und Spekulationsgeschäfte führen zu Ernteausfällen und starken Preisschwankungen. Der Weltmarktpreis fiel von 3000 Dollar die Tonne im Juli 2016 auf 1900 Dollar im März 2017. Dadurch haben Kakaobauern keinerlei Planungssicherheit. In den Hauptanbaugebieten in Westafrika sind die Bauern von extremer Armut betroffen.
Fairtrade schafft Stabilität dadurch, dass ein Mindestpreis gezahlt wird plus eine Prämie dazu. Damit verdienen die Anbauer in den Fairtrade-Kooperativen immer mehr als den Marktpreis. Das Fairtrade Unternehmen GEPA zahlt über 3000 Dollar für die Tonne Kakao.


Fairtrade versus Direct Trade

Direct Trade ist eine Bewegung, die das Fairtrade System kritisiert. Hauptkritikpunkt ist dabei die Frage, wie viel von dem Geld bei den Bauern ankommt. Direct Trade Initiativen konzentrieren sich vor allem auf Spezialitätenkaffee und vereinzelt auch auf Schokolade. Das Problem dabei sind die fehlenden unabhängigen Kontrollen, dass es keine einheitliche Definition gibt und auch kein Schutz vor Missbrauch. All das ist beim Fairtrade garantiert. Fairtrade denkt größer und versucht eine langfristige Verbesserung der Produktionsbedingungen von verschiedenen Produkten zu erreichen. Zudem soll das Bewusstsein und Verhalten der Gesellschaft diesbezüglich verändert werden.

Zahlen und Fakten

Statistiken rund um das Thema „Menschenhandel“ und „Sklaverei“ basieren meist auf Daten von Behörden (tatsächlich identifizierte Opfer) oder sind Hochrechnungen davon und Schätzungen.

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Neue Zahlen von der ILO

Die ILO (International Labour Organization) veröffentlichte im September 2017 neue Zahlen zum Thema Moderne Sklaverei: 2016 waren 40,3 Millionen Menschen von Zwangsarbeit und Zwangsehen betroffen. Sie werden ausgebeutet, misshandelt und wie Waren angesehen. Die Flucht gelingt selten, denn Gewalt, Nötigung und Drohungen stehen auf der Tagesordnung.

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Warum blüht der Handel mit Menschen?

Sklaverei ist nichts Neues. Die Menschen beuten sich schon seit Anfang der Geschichte gegenseitig aus. Verschiedene Faktoren tragen heute dazu bei, dass der Handel mit Menschen und deren Ausbeutung ein florierendes Geschäft ist.

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