Der Idealist William Wilberforce manövriert sich durch das britische Parlament des 18. Jahrhunderts mit dem Ziel, den britischen Sklavenhandel abzuschaffen. Dadurch macht er sich im House of Commons bei den Abgeordneten der Städte London, Bristol und Liverpool, die am Sklavenhandel sehr gut verdienen, sehr unbeliebt und unterliegt zunächst mehrfach mit seinem Anliegen. Doch Wilberforce gibt nicht auf.
Hintergrundinformationen:
Der Film spielt Ende 18., Anfang 19. Jahrhundert in England. Es ist die Zeit des Kolonialismus und des transatlantischen Sklavenhandels. Menschen werden in Afrika wie Tiere gejagt, auf die Schiffe verfrachtet und als Ware nach Amerika gebracht. Dort müssen sie als Sklaven zuerst vor allem auf den Zuckerplantagen in der Karibik schwer arbeiten. Das Britische Reich verdankt seinen Reichtum dem Zucker und der Sklavenarbeit. England ist zu der Zeit das mächtigste Land der Welt. Der Sklavenhandel gilt als normal, akzeptabel und unvermeidbar.
Durch die Industrierevolution ist die Gesellschaft in Bewegung und verändert sich. Die Unabhängigkeit der USA hatte einen großen Einfluss auf die Gründung der Anti-Sklaverei-Bewegung (Abolitionismus). Die Sklaverei ist nicht mehr vereinbar mit der Verfassung, die besagt, dass alle Menschen frei und gleich geboren sind. In Europa ist es vor allem die freikirchliche Bewegung der Quäker, welche den Abolitionismus vorantreibt. Sie glauben ebenfalls, dass jeder Mensch einen einzigartigen Wert hat, weshalb sie sich vehement gegen Erniedrigung und Diskriminierung einsetzen.
Die Gesellschaft zur Abschaffung der Sklaverei wird 1787 in London gegründet. Eines der Gründungsmitglieder ist Thomas Clarkson, der eine entscheidende Rolle spielt. Auch der ehemalige Sklave Olaundah Equiano (1745-1797), der mit seiner Geschichte die ahnungslose Öffentlichkeit aufklärt, spielt eine wichtige Rolle.
Durch die Französische Revolution (1789) kommt es zu einem Bruch in der Bewegung und zu einer Pause. Anschließend findet teilweise ein Generationenwechsel statt. Es engagieren sich mehr Junge und mehr Frauen als zuvor. Der Slave Trade Act zur Abschaffung des Sklavenhandels in Großbritannien wird am 24. Februar 1807 im Parlament angenommen. Am 28.08.1833 folgt der Slavery Abolition Act. Damit werden ein Jahr später alle Sklaven im Britischen Reich für frei erklärt.
Wiliam Wilberforce kam 1759 zur Welt. Er wurde bereits 1780 als Vertreter seiner Heimatstadt ins britische Parlament gewählt. 1789 reichte er zum ersten Mal den Antrag zur Abschaffung des Sklavenhandels ein. Erst nach 18 Jahren kämpfen hatte er Erfolg. Er starb 1833 nur drei Tage, nachdem der Slavery Abolition Act beschlossen wurde, und wurde in Westminster Abbey begraben.
Diskussionsfragen zum Film:
1. Was für ein Gefühl hinterlässt der Film bei dir? Welche Gedanken dominieren gerade? Wozu inspiriert/ motiviert/ bewegt dich der Film?
2. Wilberforce war ein begabter Redner. Genau diese Gabe setzte er ein, um für eine bessere und gerechtere Welt zu kämpfen. Er überlegt sich an einer Stelle, ob er nicht ein einfaches Leben als Mönch führen soll, um Gott zu dienen oder ob er doch die politische Stellung annehmen soll. Ihm wird empfohlen Gott zu dienen, in dem er die politische Stellung annimmt. Was denkt ihr dazu?
3. Der Film fängt damit an, dass es Wiliam Wilberforce gar nicht gut geht. Es wird klar, dass sein leidenschaftlicher Kampf gegen die Sklaverei ihn seine Gesundheit kostete. Er ist krank, wurde von Freunden verraten und viele raten ihm, dass er den Kampf aufgeben soll. John Newton warnte ihn ganz zu Beginn, dass es ihn verfolgen und fertigmachen wird. Doch er ermutigt ihn auch, den Kampf aufzunehmen. Schon bei den ersten Versuchen stößt er auf heftigen Widerstand und wird ausgelacht. Und doch macht er weiter. Warum? Was bewegt und motiviert ihn weiter zu machen? Was gibt ihm die Kraft dranzubleiben?
4. Die Szene im Club, als der Sklave als Spieleinsatz gebracht wird:
Der Duke von Clarence argumentiert, dass er sein Leben gerettet hätte, weil es sonst auf den Zuckerplantagen arbeiten würde und vielleicht schon gestorben wäre. Was haltet ihr von solchen Argumenten? Heute werden oft ähnliche Argumente gebracht, um Ausbeutung zu rechtfertigen.
5. William Pitt fragt ihn, nachdem er rausgerannt ist, ob er glaube, dass sie zwei etwas verändern könnten. Seine Antwort: «Ich würde mich selbst erst ändern.» Glaubt ihr, dass ihr etwas bewegen könnt in der Gesellschaft? Wo würdet ihr anfangen?
6. An einer anderen Stelle schlägt Pitt ihm vor, dass er es mit den Sklavenhändlern aufnehmen soll. Er macht ihm klar, dass er alleine gegen 300 kämpfen würde. «Aber du würdest es tun.» Würdet ihr so einen Kampf aufnehmen? Was würdet ihr sagen, wenn jemand euch so herausfordern würde?
7. Wilberforce hat nicht nur im Parlament gegen Sklaverei gekämpft. Die Bettler bekommen bei ihm Frühstück, der Hase hoppelt frei im Haus herum, er geht respektvoll mit seinem Personal um … Was treibt ihn dazu an? Was sagt das über ihn aus?
8. Was haltet ihr vom Statement: «Wenn du die Welt auf eine Weise besser machst, machst du sie allgemein zu einem besseren Ort.»?
9. Wie geht Wilberforce in seiner Arbeit vor? – Er recherchiert, liest, will mit seinen eigenen Augen sehen. Er will sich erst vergewissern, worauf er sich da einlässt. Er weiß, wenn er einmal anfängt, muss er es durchziehen. Was sagt das über ihn als Person aus? Was können wir davon lernen?
10. Die Briten haben Angst, dass sie ihren Reichtum verlieren und andere (die Franzosen) davon profitieren könnten. Sie sehen nur Nachteile an der Abschaffung der Sklaverei. Was bewegt sie?
11. Einer behauptet im Parlament, dass sie keine Beweise haben, dass die Afrikaner etwas gegen den Sklavenhandel hätten. Es wird auch erzählt, dass viele Sklaven mehr hätten, als einige ihrer Wähler. Was macht ihr mit solchen Argumenten, die heute so ähnlich auch vorgebracht werden? Wovor haben die Engländer Angst? Wovor haben die Menschen heute Angst, wenn sie sich gegen die Abschaffung des Menschenhandels stellen?