Die ILO (International Labour Organization) veröffentlichte im September 2017 neue Zahlen zum Thema Moderne Sklaverei: 2016 waren 40,3 Millionen Menschen von Zwangsarbeit und Zwangsehen betroffen. Sie werden ausgebeutet, misshandelt und wie Waren angesehen. Die Flucht gelingt selten, denn Gewalt, Nötigung und Drohungen stehen auf der Tagesordnung.
Die ILO schätzt, dass 24,9 Millionen Menschen von Zwangsarbeit und 15,4 Millionen von Zwangsehen betroffen sind. Zwangsarbeit findet hauptsächlich im privaten Sektor statt, wie Hauswirtschaft (24%), Baugewerbe (18%), Produktion (15%) der Landwirtschaft und Fischerei (11%). Weitere wichtige Formen sind die sexuelle Ausbeutung oder staatlich verordnete Zwangsarbeit.
71% der Betroffenen sind Mädchen und Frauen. In der sexuellen Ausbeutung sind es sogar 99% und bei den Zwangsehen 84%. Von den 40,3 Millionen Menschen ist jeder Vierte minderjährig. Kinder sind besonders von Zwangsehen betroffen (37%). In Fällen der sexuellen Ausbeutung (21%) muss bei Kindern ein Gewalt- oder Zwangsverhältnis nicht nachgewiesen werden, damit es als Ausbeutung gilt. Minderjährigkeit reicht dabei aus.
Moderne Sklaverei tritt weltweit auf. Am häufigsten betroffen sind Menschen in Afrika (7,6 von 1.000), gefolgt von Asien und dem pazifischen Raum (6,1), dann Europa und Zentralasien (3,9). Asien und der pazifische Raum stehen an erster Stelle, was Zwangsarbeit betrifft, Afrika bei denen von Zwangsehen. Diese Angaben müssen jedoch vorsichtig interpretiert werden, weil wenige Daten aus den arabischen Staaten und Amerika vorliegen.
Die neue Studie der ILO soll helfen, die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) zu erreichen. Diese fordern effektive Messinstrumente, um Zwangsarbeit, modern Sklaverei, Menschenhandel und Kinderarbeit zu beenden (Ziel Nr. 8).
Mit diesen weltweiten Schätzungen als Grundlage empfiehlt die ILO politische Veränderungen. Um Menschen vor Ausbeutung zu schützen, sollen Arbeits- und Sozialrechte erweitert werden, vor allem im informellen Sektor. Die Migrationspolitik müsse verbessert und Schutzmaßnahmen geschlechter- und altersspezifisch weiterentwickelt werden. Da moderne Sklaverei oft im Kontext von Konflikt- und Krisensituationen auftaucht, sei es außerdem wichtig, humanitäre Hilfsprogramme in die Thematik miteinzubeziehen.
Statistiken rund um das Thema „Menschenhandel“ und „Sklaverei“ basieren meist auf Daten von Behörden (tatsächlich identifizierte Opfer) oder sind Hochrechnungen davon und Schätzungen.
Die ILO (International Labour Organization) veröffentlichte im September 2017 neue Zahlen zum Thema Moderne Sklaverei: 2016 waren 40,3 Millionen Menschen von Zwangsarbeit und Zwangsehen betroffen. Sie werden ausgebeutet, misshandelt und wie Waren angesehen. Die Flucht gelingt selten, denn Gewalt, Nötigung und Drohungen stehen auf der Tagesordnung.
Sklaverei ist nichts Neues. Die Menschen beuten sich schon seit Anfang der Geschichte gegenseitig aus. Verschiedene Faktoren tragen heute dazu bei, dass der Handel mit Menschen und deren Ausbeutung ein florierendes Geschäft ist.