Am 06.12. nahmen wir an einer von ECPAT organisierten Veranstaltung teil, die sich auf den dringenden Schutz von Kindern und Jugendlichen im digitalen Raum konzentrierte.
Expert:innen mit unterschiedlichen Hintergründen beleuchteten in Vorträgen, Diskussionen und einem Podiumsgespräch die zunehmenden Risiken von sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche im Internet und diskutierten mögliche Lösungsansätze.
Zwei Vertreter:innen der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz vertieften das Thema, indem sie Risikodimensionen und die entsprechenden Vorsorgemaßnahmen näher beleuchteten. Anschließend warnte der Abteilungsleiter für Media Security am Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie vor neuen Herausforderungen im Zusammenhang mit KI-generierten Inhalten. Dabei betonte er die Notwendigkeit, effektive Schutzmechanismen gegen Missbrauch von KI-Systemen zu entwickeln.
Im anschließenden Podiumsgespräch wurden die vielschichtigen Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze im Bereich des Kinderschutzes im digitalen Raum diskutiert. Man konnte sich darauf einigen, dass eine kontinuierliche Stärkung der Medienkompetenz von Kindern und Eltern als ein wirksamer Selbstschutz vor den Risiken des Internets betrachtet werden kann. Eine Altersverifikation sei ebenfalls hilfreich, um Kinder und Jugendliche vor Inhalten zu schützen.
Auch die Notwendigkeit von Gesetzesanpassungen und ein verstärktes Zur-Verantwortung-Ziehen von Anbietern wurde betont. Eine verpflichtende Risikoanalyse und ein Qualitätssiegel für jeden Anbieter wurden vorgeschlagen und diskutiert. Dabei kamen Zweifel auf, ob dies durch das teilweise risikobereite Nutzer:innenverhalten wirksam genug wäre.
Die Tatsache, dass während des Podiumsgesprächs einige überholte Perspektiven zum Internet laut wurden, unterstreicht die Bedeutung, Kinder und Jugendliche verstärkt in die Gespräche zu integrieren. So endete die Diskussion ebenfalls mit dem Aufruf, Kinder und Jugendliche aktiv in den Dialog einzubeziehen, um ihre Perspektiven und Bedürfnisse besser zu verstehen.
Auch wir haben bereits in diesem Jahr einen Bericht zum Thema Cyber-Grooming gemeinsam mit child 10 veröffentlicht, in dem wir klare Forderungen formulieren, die sich teilweise auch in der Diskussion wiederfanden. Sicher ist: Wie es momentan läuft, kann es nicht weitergehen und wir unterstützen es sehr, dass Gespräche zu digitalem Kinderschutz angeregt werden. Vielen Dank an ECPAT für die Organisation dieser Veranstaltung.