Hessnatur gab es schon, bevor das Thema Faire Mode überhaupt aufkam. Seit bereits über 40 Jahren setzten sie sich für nachhaltige und faire Mode ein und gehören damit zu den Pionieren der Fair Trade Bewegung.
Das Unternehmen Hessnatur wurde 1976 gegründet und will Mode herstellen, „die Verantwortung übernimmt“ und „Umwelt und Mensch respektiert“. Unter dem Motto von Slow Fashion handeln sie ökologisch und sozial nachhaltig. Ihr Ziel ist es, weniger Ressourcen zu verbrauchen als nachwachsen, Material zu sammeln und wiederzuverwerten, Stoffe unter fairen Arbeitsbedingungen zu verarbeiten und langlebige Kleidung zu produzieren. Vivek Batra, Geschäftsführer seit 2016, arbeitet aus Überzeugung: „Die Zeit ist reif für nachhaltige Mode, für die Verbindung von Ethik und Ästhetik.“
Ob Bio-Baumwolle aus dem Senegal, Leinen aus Deutschland, Alpaka-Wolle aus Peru oder Kaschmir aus der Mongolei – Hessnatur steht für Fairness und Transparenz entlang der gesamten Lieferkette. Dies beinhaltet unter anderem freiwillig abgeschlossene Arbeitsverhältnisse, einen rechtskräftigen Arbeitsvertrag mit Regelungen über existenzsichernde Löhne, angemessene Arbeitszeiten, sichere und gesundheitsverträgliche Arbeitsbedingungen, sowie die Freiheit sich in Gewerkschaften zu organisieren und zu verhandeln.
Um diesen Standards nachzukommen, hat sich Hessnatur nicht nur eigene Richtlinien gesetzt, sondern ihre Produktion wird auch regelmäßig von dem Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN) und der unabhängigen Fair Wear Foundation (FWF) geprüft. Diese zieht positive Bilanz: Zwar kann der Maßstab beim Thema Transparenz aufgrund von mangelnden Besichtigungen der Produktionsstätten nicht ganz erreicht werden, andere wichtige Kriterien werden jedoch von Hessnatur erfüllt wie beispielsweise die Einhaltung des jeweiligen Mindestlohns. „Hessnatur meets most of FWFs management system requirements and goes beyond.” (FWF, 2016).
Foto: Hessnatur
Statistiken rund um das Thema „Menschenhandel“ und „Sklaverei“ basieren meist auf Daten von Behörden (tatsächlich identifizierte Opfer) oder sind Hochrechnungen davon und Schätzungen.
Die ILO (International Labour Organization) veröffentlichte im September 2017 neue Zahlen zum Thema Moderne Sklaverei: 2016 waren 40,3 Millionen Menschen von Zwangsarbeit und Zwangsehen betroffen. Sie werden ausgebeutet, misshandelt und wie Waren angesehen. Die Flucht gelingt selten, denn Gewalt, Nötigung und Drohungen stehen auf der Tagesordnung.
Sklaverei ist nichts Neues. Die Menschen beuten sich schon seit Anfang der Geschichte gegenseitig aus. Verschiedene Faktoren tragen heute dazu bei, dass der Handel mit Menschen und deren Ausbeutung ein florierendes Geschäft ist.