arbeitsausbeutung


Nur wenige Fälle aufgedeckt

Obwohl im Jahr 2016 nur 12 Ermittlungsverfahren (BKA 2016, ab S.14) wegen Menschenhandel zur Arbeitsausbeutung abgeschlossen wurden, geben die Zahlen Aufschluss über die Situation. Es sind vor allem Männer, die in Deutschland von Arbeitsausbeutung betroffen sind. Die Opfer stammen größtenteils aus Osteuropa. Am stärksten betroffen sind die Landwirtschaft und das Baugewerbe.

Ein Fall aus Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt deckte die Polizei einen Fall von 18 rumänischen Arbeitern auf. „Sie waren unter teils unmenschlichen Bedingungen, ohne sanitäre Einrichtung untergebracht und erhielten keinen oder nicht genügend Lohn, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Sie wurden professionell angeworben und ihre Zwangslage mit List ausgenutzt.“ (BKA 2015, S.12)

Zwangsarbeit und Schulden

Die Betroffenen werden auf verschiedenen Wegen angeworben. Am häufigsten sind Mundpropaganda, Online-Anzeigen und spezielle Webseiten. Es wird mit gut bezahlten Jobs geworben, für die weder Erfahrung noch besondere Qualifikationen erforderlich sind. Meistens müssen die Opfer zuerst die Kosten für Transport und Unterkunft abbezahlen. Dadurch wird ein großer Teil des Lohns einbehalten. Die Schulden führen zu einem Abhängigkeitsverhältnis zum Arbeitgeber.

Betroffene können sich nicht wehren

Die Opfer sind sich teilweise ihrer Zwangslage nicht bewusst oder geben sich selbst die Schuld daran. Ausländischen Opfern fehlen die Kenntnisse über ihre Rechte. Fehlende Sprachkenntnisse führen zudem dazu, dass sie sich nicht ausdrücken und damit nicht wehren können.

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